Business Schuhe 4 – Schutz der Schuhe mit Pflege und Sohlen

Hallo,

zuletzt habe ich die beiden Macharten durchgenäht und Rahmengenäht erklärt. Die wichtigsten Vor- und Nachteile sind nun bekannt. Ebenso wie man die Macharten erkennen kann und worauf beim Kauf zu achten ist. Bevor ich nun auf meine mittlerweise total abgetragene erste Garnitur eingehe noch zwei Grundsätzliche Dinge, die ich Anfangs mit allen meinen Schuhen falsch gemacht habe.

Also ganz ganz wichtig ist die fortlaufende Pflege solcher Lederschuhe. Weiterhin muss man auch die richtige Pflege anwenden. Die Pflege von Schuhen ist leider recht zeitraubend, aber es führt kein Weg drum herum. Einmal im Monat muss das mindestens sein. Dabei müssen die Schnürbänder aus, dann eincremen, eine Nacht stehen lassen, dann überschüssige Creme mit einem Lappen abtragen, erst dann mit der Bürste polieren. Macht man das mit vier Paar Schuhen dauert das schon recht lange, aber es gibt keine Alternative.

Eine Zeit lang habe ich geschludert, ich denke bald ein Jahr lang nach der Geburt unserer Tochter. Dabei habe ich hauptsächlich so einen Glanzschwamm verwendet und das bringt halt nichts. Die Schuhe sehen gut aus, aber das war es dann auch. Das Leder wird nicht genährt und so kam es bei zwei Paaren zu einer Rissbildung, die dann nicht mehr aufzuhalten war. Das passiert mir nicht noch mal, ein teurer Fehler, der mich nun auch viel Zeit kostet, da ich vier Paar neue Schuhe brauche.

Der zweite große Fehler gleich zu Anfang war der, dass ich die drei Paar mit Ledersohlen gleich so benutzt habe. Angeblich teilt sich beim Thema Gummisohlen die Welt in zwei Läger. Von mir aus, ich bin dann halt im Gummisohlenlager.

Eins von den Paaren hatte ich in Moskau mit und bin dort im Schnee herumgelaufen. Sohlentonic und Sohlenöl hin oder her, die Naht unter der Sohle leitet das Wasser durch die Kapillarwirkung direkt in die Sohle und dann auch ins Oberleder. Dort wo die Gehfalte am Fußballen ist zieht das Wasser ins Oberleder, da es dort durch die Falte besonders weich und saugfähig ist. Genau dort ist der Schuh gerade wegen der Falte auch geschwächt, dort ist das Leder eben ständiger Verformung und Beanspruchung ausgesetzt. Hier hat sich dann ein Riss gebildet, zwar zeitverzögert, aber doch unmittelbar auf diese Wassereinwirkung zurückzuführen. Genau an der Stelle befand sich nach dem Besuch in Moskau lange ein Wasserfleck, der sich dann in ein Loch verwandelte. Die anderen Schuhe hatten ähnliche Schicksale. Die haben alle Rahmenbrüche, weil einerseits mangelnde Pflege, aber auch Wassereinwirkung zusammen kamen.

Wer also wirklich mit seinen Schuhen draußen herumläuft und sie nicht nur zum Tanzen oder innerhalb des Büros trägt, sollte sie unbedingt mit Gummisohlen bekleben lassen. Damit solle man auch nicht warten, sondern die nagelneuen Schuhe gleich besohlen lassen. Ist nämlich die Sohlenspitze schon ein Paar Mal angeeckt, ist die Kante dort schon abgerundet. Die geklebte Sohle hält dann dort nicht mehr so gut, weil da ein kleiner Spalt ist. Den kriegt der Schuster auch nicht mehr ganz weg, er kann von der Sohle auch keine zwei Millimeter abschleifen, da wäre ja nix mehr übrig.

Karl