Bosch PSB 500 RE

Hallo,

heute werde ich mich mal über eine Bohrmaschine auslassen, die ich vor etwa 4 Jahren gekauft hatte. Lange Zeit hatte sie einen kleinen Mangel, der gleich zu Anfang durch eine nicht ganz Sachgemäße Behandlung entstand. Nun habe ich mir endlich mal Zeit genommen sie zur reparieren, das hat auch geklappt, allerdings mit Einschränkungen.

Also zuerst hatte ich mir so eine richtig fette Maschine von Bosch mit Pneumatik Schlagwerk gekauft. Ein super Teil, geht ganz easy durch Beton, allerdings ist die Maschine natürlich recht groß und schwer. Deshalb habe ich mir zusätzlich die PSB 500 RE gekauft.

Mit dieser habe ich damals irgendwas gemacht, wobei ich seitlich stark gegen das Material drücken musste. Das hat die Maschine nicht so gut verkraftet, seit dem hatte die Spindel etwas Spiel. Dadurch hat das Futter leicht gewackelt, bei höherer Drehzahl auch vibriert und starke Geräusche verursacht.

Nun habe ich die Maschine zerlegt und weiß jetzt warum. Bis dato dachte ich, da wäre ein Kugellager im Eimer, aber da ist ein Gleitlager eingebaut. Die sehr viel schneller drehende Motorwelle ist kugelgelagert, die Bohrspindel aber nicht. Das vorhandene Spiel kann man nicht reduzieren, außer man schickt die Maschine ein, dann tauschen die die Buchse und vielleicht auch gleich die Spindel mit. Die Geräuschentwicklung und die Vibration ist aber durch simples fetten in den Griff zu kriegen. Bohren kann man nun wieder wunderbar, fein.

Somit ist auch klar, wie das Spiel entstehen konnte, welches einen kleinen Schaden darstellt. Bei der seitlichen Belastung ist das Gleitlager heiß gelaufen, das ist Fett herausgedrückt worden, bzw. ist verdampft und dann fand Trockenreibung statt. Da ich so eine Weile weiter gearbeitet habe, ist die Buchse nun verschlissen und hat richtig Spiel.

Das hätte sich natürlich vermeiden lassen, indem man dieses Lager nicht so dauerhaft belastet. Man kann Pausen machen, damit es sich abkühlen kann. Ich hätte auch noch mal nachfetten können. Im Grunde ist ein Gleitlager aber qualitativ einfach nicht so besonders hochwertig. So ganz pauschalisieren kann man das nicht, Gleitlager können auch ihren Sinn haben und es gibt verschiedenste Ausführungen. Oft ist es aber einfach eine billige Lösung, ich denke hier ist das wohl auch der Fall. Ein großes Kugellager hätte das besser ausgehalten und selbst wenn nicht, hätte ich es einfach gegen ein neues tauschen können. Mit dieser drecks Buchse kann ich mich jetzt an Bosch wenden. Und selbst wenn ich die für 2 Euro bekommen könnte, wüsste ich immer noch nicht genau, wie ich dieses dämliche Futter abbekomme. In der Anleitung steht, dass es nur vom Bosch Service getauscht werden darf. Dementsprechend kann man nicht gut erkennen wie das gehen soll, sieht so aus als ob man einen Stirnlochschlüssel benötigt.

Die Qualität der Maschine ist grundsätzlich nicht schlecht, ich glaube auch nicht, dass andere Hersteller das für 60 Euro besser machen. Generelle Kritiken aber für diese Art von Produkten, die nicht viel aushalten und die nur mit Spezialteilen repariert werden können. Wie viel mehr hätte es gekostet da zwei Kugellager einzubauen und eine Bohrung durch die Spindel zu machen, mit der das Futter problemlos ohne Spezialwerkzeug demontiert werden könnte. Also 5 Euro wären es maximal gewesen und bei 65 Euro hätte ich dann nicht stattdessen woanders gekauft. Nun aber bin ich da zum einen von Bosch etwas enttäuscht, wie gesagt ohne anzunehmen, dass andere es besser machen. Zum anderen bin ich generell von dem anhaltenden Trend zu billigem Schrott enttäuscht, der unsere Welt ganz sicher nicht nach vorne bringt.

Der Punkt ist, dass ich das vorher auch nicht sehen konnte. Hätte ich mich darüber informieren können, hätte ich das Teil gar nicht erst gekauft, sondern gleich nach einer Maschine mit kugelgelagerter Spindel gesucht. Leider informieren die Hersteller ihre Kunden ja grundsätzlich ungern über irgendwas, sonst könnte sich der Kunde ja am Ende noch eine qualifizierte Meinung bilden, wo kämen wir denn da hin.

Karl