Umweltschutz mit Spendern

Hallo,

heute hat meine Frau eine neue Handseife im Spender mitgebracht. Ich drücke das Ding und habe eine Menge Seife in der Hand, mit der ich meinen ganzen Körper einseifen könnte. Es handelte sich in etwa um das zehnfache der wirklich nötigen Menge. Ich danke Pamolive für dieses super Beispiel dafür, wie unsere Welt zugunsten des Shareholder Value vor die Hunde geht. Und es ist ja längst nicht damit getan, dass wir einfach mehr bezahlen, wenn wir mehr Seife verbrauchen. Sie ist öfter leer und wir können uns dann vielleicht die Hände nicht waschen oder müssen nach oben laufen, um im anderen Badezimmer welche zu finden. Dann muss man auch öfter zum Supermarkt, was nicht nur Zeit, sondern auch noch mal Geld kostet. Selbst wenn man nicht mit dem Auto fährt, läuft man sich immerhin die Schuhsohlen ab. Auch im Vorfeld bewegt sich einiges, damit das Zeug überhaupt im Supermarkt stehen kann, angefangen beim Gewinnen der Rohstoffe über die Produktion und den Transport. Hinterher geht alles ins Meer, dann in den Fisch und den müssen wir dann essen. Oder, falls es in der Kläranlage hängenbleibt, so muss doch deren Kapazität an den großzügigen Verbrauch von Seife angepasst sein, was wir am Ende auch wieder bezahlen. Und wie gesagt, die Belastung könnte, zumindest in diesem Fall, um den Faktor 10 gesenkt werden!

Viele denken vielleicht, das wäre lächerlich. Ich denke das Ergebnis von lächerlich multipliziert mit 8 Milliarden Menschen ist der totale Wahnsinn. Wir leben in einer Welt, in der das Gesetz der großen Zahl regiert und sollten entsprechend handeln. Den gleichen Mist erlebt man mit so vielen entweder überdosierten Produkten, wie Waschmitteltabs, oder total sinnlosen Produkten, wie Cillit Bang. Der Fisch macht nämlich auch Bang, wenn er das Zeug zwischen die Kiemen kriegt. Ich weiß wirklich nicht wie viel Zeit ich schon wegen schlechten Produktdesigns vergeuden musste, sei es jetzt wegen schlechter Qualität oder einfach unfunktionalem Design. Ich bin sicher, die Bilanz wäre traurig. Wäre es auch nur insgesamt ein Tag, ich hätte ihn lieber mit was anderem verbracht.

Und was kann man nun tun, um das zu vermeiden? Ich persönlich habe einen Spender, den ich mehrmals wiederverwende, meist über Jahre. Den fülle ich mit Seife aus einer großen Tüte wieder auf. Die Seife geht so selten aus und für die Tüte geht viel weniger Verpackungsmaterial drauf, billiger ist es so auch. Tja und der Spender, da ich immer den gleichen habe weiß ich, dass er so funktioniert, wie ich ihn haben will. Und das ist nun auch wieder kein Zufall. Die Menge die er ausspuckt kann man nämlich mit einem ganz einfachen Hilfsmittel festlegen. Dazu braucht man nur ein kurzes Stück eines relativ harten Plastikschlauchs. Das schneidet man der Länge nach auf und macht es um das Steigrohr des Spenders, welches ganz oben herausguckt und normalerweise abgewinkelt ist. Mit der Länge des Schlauchstücks muss man etwas herumprobieren. Einmal richtig angebracht kann man den Spender nicht mehr ganz herunterdrücken und so gibt er nur noch kleine Mengen aus, die normalerweise völlig reichen. Ich arbeite ja weder im OP, noch will ich meinen Händen ein Schaumbad gönnen, eine Linsengroße Menge ist meist ausreichend. Brauche ich mal doppelt oder dreimal soviel, muss ich eben ein paar Mal drücken.

Das Verwenden eines Spenders empfehle ich übrigens auch für Spülmittel, was in meinen Augen auch absichtlich in einer Verpackung geliefert wird, die dazu verleitet, die mindestens dreifache Menge in die Pfanne zu hauen, die man eigentlich braucht. Als Nebeneffekt führt diese Verpackung auch automatisch zu einer ziemlichen Sauerei an der Flasche und auf der Spüle, die man dann von letzterer oft wieder abwischen muss.

Karl