Falsche Impulse bei der Nebenkostenabrechnung

Hallo,

heute wird mal wieder angeprangert. Es geht um eine Sache die mir schon seit drei Jahren auf den Senkel geht und von der ich denke, dass sie sich auch in zehn Jahren nicht ändern wird. Trotzdem, einen Versuch ist es Wert. Auch wenn es jemand liest, der selbst nichts daran ändern kann, so muss ich mich dann wenigstens nicht mehr alleine ärgern.

Da ich vor etwa drei Jahren in meine erste eigene Wohnung zog bekam ich ein Jahr später meine erste Nebenkostenabrechnung. Was mich ärgert ist das Prinzip, dass 50% der Warmwasserkosten nach Verbrauch abgerechnet werden, die anderen 50% nach Quadratmetern. Das heißt schon mal pauschal, dass man mit völligem Verzicht auf Wasser seine Kosten nur um 50% Senken kann. Ich glaube mich laust der Affe.

Jetzt muss man wissen, dass ich ja äußerst erfinderisch bin. Sämtliche Wasserhähne und Duschen sind auf einen Verbrauch von 4 Litern eingestellt, normal sind mindesten 8 oder 12 Liter pro Minute. Über die dafür nötige Technik berichte ich aber in einem anderen Artikel. Jedenfalls führte das in der Abrechnung dazu, dass die Pauschalen Kosten 100 Euro betrugen, die Kosten nach Verbrauch nur 50 Euro. Und das obwohl meine Frau relativ oft badet, was ich nicht so sehr begrüße, da man von einem Mal baden eine Woche jeden Tag duschen kann. Ich gehe davon aus, dass ohne Baden die Kostenverteilung etwa 100 zu 30 liegt. Die Abrechnung der Vormieter habe ich übrigens auch gesehen, bei denen war es genau anders herum, sie zahlten 100 pauschal und 150 nach Verbrauch.

Also gegen das Solidarprinzip habe ich nichts, aber das geht zu weit. Dreht man es herum kann ein Mieter den Warmwasserhahn Tag und Nacht laufen lassen, 50% der Kosten dafür zahlen die anderen Mieter. Das ist eine absolute Unverschämtheit und natürlich keine Motivation zum Sparen. Es ist nicht zu vermitteln, dass 80% der anfallenden Kosten fix sind, also für das bloße Bereitstellen der Anlage anfallen. Diese Art der Abrechnung gehört verboten, da 50% der Verantwortung andere tragen. Das ist fast so als wäre keiner verantwortlich und wozu das führt wissen wir ja wohl.

Ich wiederhole mich, aber ich denke kaum, dass Klimaschutz durch Politik geleistet werden kann. Die Menschen machen den Dreck und jeder einzelne muss das Problem anpacken. Politik kann vielleicht den Rahmen verändern, dann bitte auch mal umsetzen die Herrschaften! Macht sich nämlich die eine Hälfte beim Sparen krumm und die andere kauft sich einen nur noch dickeren Mercedes, bedeutet dies Stagnation. Und Stagnation ist, soweit die Klimaprobleme heute bekannt sind, ein Schritt nach hinten.

Karl