Energiesparlampen in der Praxis

Hallo,

in einem vorherigen Artikel über Energiesparlampen habe ich einige Rechenbeispiele vorgelegt, die den Nutzen solcher Lampen darlegen. Bei diesem Rechenbeispiel ist ganz besonders die Lebensdauer entscheidend darüber, ob sich der Betrieb einer solchen Lampe lohnt. Je nach Größe der Lampe und je nach Hersteller werden unterschiedliche Angaben gemacht, das können 10.000 Stunden und mehr sein. In den letzten Jahren habe ich zahlreiche Lampen ausprobiert und möchte hier meine Erfahrungen dazu nun teilen. Aus meiner Sicht gibt es momentan drei Hauptkriterien, die über die Lebensdauer von Energiesparlampen entscheiden.

Die Qualität solcher Lampen wird durch den Hersteller bestimmt. In Punkto Haltbarkeit habe ich die besten Erfahrungen mit  den Lampen der großen Markenhersteller Osram und Phillips gemacht. Es dauerte jeweils Jahre bis mal eine Lampe kaputt ging und wenn es der Fall war, ging es auch recht schnell. Andere Lampen brennen noch ewige Zeiten mit sichtlich schwachem Licht weiter, bevor sie dann endgültig hin sind, was nicht unbedingt hilfreich ist. Auch hatte ich diverse Kerzenlampen mit kleinerer Leistung von verschiedenen unbekannten Herstellern und die waren alle sehr schnell hinüber, kann ich also nicht empfehlen. Neugierig bin ich auf die Lampen von Aldi, aber die bisher eingesetzten halten bisher durch und somit kaufe ich erst mal keine neuen. Sobald die Gelegenheit da ist, werde ich berichten.

Weiter ist alleine die Größe entscheidend, die großen Lampen halten einfach länger. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man immer möglichst große Lampen kaufen sollte. Kauft man aber sehr kleine Lampen von einem Noname Anbieter, sind sie mit großer Sicherheit schnell im Eimer. Dann gibt es verschiedene Ausführungen, die ein Dimmen der Lampe erlauben. Von Megamann hatte ich vier ganz ordentlich teure Lampen, die stufenlos dimmbar waren. Abgesehen davon, dass das Licht der vier getesteten Lampen in gedimmten Zustand scheußlich grün war, fingen sie nach wenigen Tagen an zu flackern und versagten dann ganz. Von der gleichen Firma habe ich noch eine weitere Lampe im Einsatz, die in vier Stufen dimmbar ist, indem man den Lichtschalter kurz hintereinander betätigt. Der Dimmer ist also in der Lampe eingebaut und wird durch kurze Unterbrechung des Stroms durch den Lichtschalter gesteuert. Auch hier kein sehr schönes Licht in gedimmtem Zustand. Mittlerweile ist der Dimmer scheinbar kaputt, ich kann da keinen Unterschied in der Leistung mehr feststellen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Leistung der Lampe insgesamt so abgenommen hat, dass es kaum noch auffällt. Auch von Osram hatte ich eine 20 Watt Energiesparlampe, die Stufenlos dimmbar war. Auch hier enttäuschte, dass das Licht in gedimmtem Zustand einfach ungemütlich wirkte. Abgesehen von diesen als dimmbar ausgewiesenen Lampen kann ich mich erinnern, dass meine Eltern in Keller gewöhnliche Neonröhren hatten, die über einen Dimmer verdunkelt werden konnten. Diese waren hinter einer Verkleidung aus Holz und strahlten somit indirektes Licht aus, das darum keine so widerliche Farbe hatte. Es könnte aber natürlich auch an den verwendeten Röhren gelegen haben, Röhren können kaltes oder warmes Licht ausstrahlen (roter oder blauer Wellenbereich). Diese Röhren gingen auch nicht auffällig häufig kaputt. Ich denke hieraus kann man schließen, dass gedimmtes Licht mit Röhren und Lampen zwar Möglich ist, optische Schönheit und Zuverlässigkeit sind aber nicht unbedingt garantiert. Wer gedimmtes Licht liebt, kann sich besserer Methoden bedienen, auf die ich in einem anderen Artikel eingehen werde.

Außerdem ist die Anzahl von Zündungen pro Tag entscheidend. Häufiges Zünden senkt die Lebensdauer stark, allerdings ist das bei Glühbirnen ganz genauso. Durch das Erhitzen und Abkühlen wird der Wendel irgendwann einfach brüchig. Wer also eine Sparlampe nicht als Stroboskop einsetzt hat kaum negative Konsequenzen zu befürchten. Im Treppenhaus meines Hauses setzt die Hausverwaltung auch Sparlampen ein, obwohl die mindestens hundert Mal am Tag an und aus gehen, trotzdem muss der Hausmeister nicht dauernd die Leiter auspacken. Und dann noch ein weiteres Ammenmärchen, mit dem ich gerade Mal aufräumen will. Manche glauben, dass die Zündung einer solchen Lampe ein Vielfaches des Stroms benötigt, den sie während des normalen Betriebs verbraucht. Das mag richtig sein, aber auf keinen Fall ist durch mehrmaliges Ein- und Ausschalten ein höherer Verbrauch als bei einer Glühbirne zu erwarten, das ist absoluter Schwachsinn. Der Startstrom wird nur kurz benötigt und auf meinem Messgerät ist davon rein gar nichts zu sehen, so klein ist der Effekt.

Karl