Luftfilterkasten der Schwalbe

Heute geht es um den Luftfilterkasten der Schwalbe, kein kompliziertes Ding und doch gibt es einiges darüber zu erzählen.

Das Problem mit meinem war zunächst, der er von innen mit jeder Menge öligem Dreck voll war. Zu einem gewissen Grad ist das normal, beim Zweitakter bewegt sich das Gemisch nämlich nicht konstant Richtung Zylinder. Da es keine Ventile gibt, wird es bei jedem Takt auch ein Stück zurück in Richtung Vergaser gedrückt, wodurch es sich in den eigentlich dem Vergaser vorgelagerten Teilen absetzen kann.

In meinem Fall hat aber auch glaube ich der schlaue Vorbesitzer in Luftfilter mit der Gießkanne geölt. Wie schon erwähnt braucht man für die Reinigung unbedingt Kaltreiniger, in diesem Fall habe ich zusätzlich noch Spaxschrauben rein getan und das Teil geschüttelt, weil sich innen eine teils zentimeterdicke Schicht Dreck befand. Den Stopfen sollte man vorher gelöst haben, da er sehr fest sitzen kann. Während der Reinigung sollte man ihn aber kurz herausnehmen, durch seine gewölbte Form kann sich am Rand nämlich der Dreck gut halten.

Ist der Behälter von innen sauber, sollte man ihn gleich mit etwas Rostumwandler füllen. Eine Zeit Einwirken lassen und dabei öfter mal schütteln und drehen, je nach Zustand könnten auch mehrere Stunden nötig sein, bis der ganze Rost raus ist.

Jetzt kommt es drauf an, ob man das Teil ohnehin Sandstrahlen und lackieren lässt. Ist das so, könnte man das Teil auch gleich von innen lackieren. Ansonsten ist es auch ausreichend ihn so einzubauen. Er sollte eigentlich nie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen und es wird sich ohnehin ein Ölfilm darin absetzen. Durch die Behandlung mit dem Rostumwandler ist auch ein leichter Korrosionsschutz vorhanden.

Bei dem Kasten sollte man drauf achten, dass sich nirgendwo Ritzen befinden und das der Stopfen wirklich dicht ist, Ritzen wenn nötig abkleben oder zuschweißen, wenn man die Gelegenheit hat. Ansonsten zieht der Ansaugtrakt hier Nebenluft, die eben nicht wie geplant durch den hochgelegten Ansaugschlauch kommt. Weiter unten angesaugte Luft wird potenziell dreckiger sein, dies also vermeiden.  Außerdem geht diese Luft dann ebenfalls nicht wie geplant durch den (auch) sogenannten Luftberuhigungskasten. Der ist nämlich so konstruiert, dass gröbere Luftverunreinigungen sich unten im Kasten absetzen und so gar nicht erst in den Filter gelangen. Hier also nicht schlampig sein, es geht um euren Motor, der nicht gerne Dreck frisst. Den Luftfilter dichtet man aus diesem Grund am besten auch noch mit einem Streifen Tesa Moll rundum ab.

Zum Luftfilter vielleicht noch die Bemerkung, dass er geölt werden muss, um seine Funktion zu erfüllen. Wenn man schon mal dabei ist sollte man ihn in Benzin einlegen und schütteln, dann kann man ihn noch ausblasen, wenn man Druckluft hat. Danach ist er völlig fettfrei und muss neu eingeölt werden. Das geht mit dem Zweitaktöl sehr gut, durch den beschriebenen Effekt des oszillierenden Gemischs kommt der Luftfilter ohnehin damit in Berührung.

Karl