Business Schuhe 11 – Anprobieren und kaufen

Hallo,

abschließend zu den ganzen Artikeln über Schuhe gibt es noch einige Tipps drum herum. Zum Beispiel zum Kaufen, zum Einlaufen, zur Pflege. Heute geht es um anprobieren und kaufen.

Eine Aktion, für die man sich wirklich viel Zeit nehmen sollte, hat eine Fehlentscheidung doch große Tragweite. Entweder monetär, dann muss man die Schuhe wegwerfen oder verkaufen und sich die richtige Größe oder gleich ganz andere Schuhe holen. Oder man zahlt halt ein Schuhleben lang den Preis, falls die Schuhe zu groß sind. Wirklich zu kleine Schuhe würde vermutlich niemand bis zum bitteren Ende tragen wollen, damit ruiniert man sich womöglich wirklich die Füße.

Ein guter Tipp ist die Schuhe nicht gleich bei der ersten Anprobe zu kaufen. Verkäufer arbeiten natürlich darauf hin, man sollte sich aber nicht unter Druck setzen lassen. Es gibt schließlich eine Menge Schuhläden und bei meinen letzten Einkäufen habe ich insgesamt vier Runden gedreht, wobei ich natürlich nicht bei jeder Runde in jedem Schuhladen war. In einigen war ich jedoch drei- oder sogar viermal. So hat man auf jeden Fall wirklich eine Menge Schuhe mehrmals anprobiert und kann sich ein gutes Bild machen. Sowohl bezüglich des Preises, des Komforts, aber auch der äußeren Erscheinung.

Bei den Anproben ist das Wetter und die gelaufene Strecke zu beachten. Heißes Wetter und/oder lange Märsche lassen die Füße deutlich anschwellen. Es gibt scheinbar unterschiedliche Meinungen dazu, unter welchen Bedingungen Schuhe anprobiert werden sollten. Jemand sagte mir, mit dicken Füßen soll man keine Schuhe anprobieren, man sollte das möglichst auch morgens machen. Ein anderer sagte mir das Gegenteil, man solle also Schuhe bloß nicht mit dünnen Füßen anprobieren.

Nach diesem Kaufmarathon denke ich nun, es geht eigentlich beides, in beiden Fällen braucht man etwas Feingefühl. Läuft man nicht viel, sondern fährt man mit dem Auto los, sollten die Schuhe nicht sehr eng wirken. Dieselben Schuhe mit dicken Füßen dürfen aber schon fast etwas kneifen. Nicht schon im Sitzen, aber beim Gehen doch etwas.

Hat man die Wahl zwischen zwei Größen, so nimmt man auch eher die kleinere, sofern noch vertretbar. Schuhe setzen sich noch recht stark und wenn man zu große Modelle nimmt, so führt die Weitung dazu, dass der Schuh dann an der Hacke nicht mehr fest sitzt. Natürlich kann man nicht grundsätzlich zur kleineren Größe raten, da ist schon etwas Gefühl gefragt. Grundsätzlich sei aber noch gesagt, dass es auch beim Einlaufen einige Tricks gibt, die den Griff zur kleineren Größe für den Fuß erträglich machen.

Einguter Indikator ist übrigens nicht nur die Breite und das dazugehörige Passgefühl im Schuh. Auch der Platz den der Spann nach oben hat ist entscheidend. Ob da zu wenig ist merkt man erst nach einiger Zeit im Sitzen. Im Stehen ist der Spann flach, nur im Sitzen wölbt er sich nach oben. Ist am Spann zu wenig Platz, stellt sich oft erst nach Stunden ein Gefühl einschlafender Füße ein, wenn das Leder auf den Spann drückt und die Blutzirkulation etwas einschränkt.

Zu viel Spiel sollte am Spann auch nicht sein, das Leder sollte dort nicht gerade wabbelig sitzen. Weiter lohnt dabei auch immer ein Blick auf die Schnürung. Viel weniger als einen Zentimeter sollten die beiden Laschen beim zugeschnürten Schuh nicht auseinander sein. Ist das so mit dicken Füßen, so ist bei abgeschwollenen Füßen schon nur ein halber Zentimeter über. Benutzt man die übliche Schnürung und nicht diese Ringschnürung, so kriegt man die Laschen kaum dichter als einen halben Zentimeter aneinander heran.

Die Größe war übrigens bei meinen Käufen ein sehr guter Indikator. Schuhe fallen unterschiedlich aus, das stimmt, aber bei mir war es trotzdem immer dieselbe Größe. Das kann ich ganz besonders unterstreichen, da ich mich leider auch einmal verkauft habe. Nach einigem hin und her habe ich mich an einem warmen Tag für das größere Modell von Konstantin Starke entschieden. Das stellte sich als teurer Fehler heraus, den ich nicht wiederholen werde. Es handelte sich um das erste Paar Schuhe, die anderen drei Paare habe ich dann gleich richtig gekauft. Nun sind es vier verschiedene Paare, alle mit der gleichen Größe.

Karl