Schwalbe Rahmen richten

Hallo,

wie letztlich schon ausführlich berichte habe ich mir ja aus fünf Schwalbe Rahmen den ausgesucht, der am wenigsten beschissen war. Besser kann ich es leider nicht ausdrücken, nachdem ich da nun 12 Stunden dran rumgeatzt habe.

Wichtig war ja der Gesamtzustand, er war nicht so stark verrostet, so dass man davon ausgehen kann, dass die Rohren von innen auch noch nicht total zerfressen sind. Auch der Fußrastenbereich war in Ordnung. Kaum Rost, die Fußraste war vernünftig geformt und wurde auch noch nie verbogen. Hier hat man wirklich kaum Chancen ein beschädigtes Teil zu tauschen, da die Bleche kompliziert geformt und ineinander verschachtelt sind. Oft habe ich schon ab Werk total unsinnig geformte Rasten gesehen, die dann offenbar einfach trotzdem eingeschweißt wurden. Im Großen und Ganzen war der Rahmen vor allem auch gerade und symmetrisch, was eine echte Seltenheit ist. Allerdings mit einer Einschränkung, die mich einiges an Arbeit kostete.

Leider war eines der verarbeiteten Rohre 8 mm länger. Eigentlich unglaublich, dass die das einfach trotzdem zusammengeschweißt haben, das sieht man sofort. Das Ergebnis war dann auch, dass die Stoßdämpferaufnahmen beide etwa einen Zentimeter vom Rohrende angeschweißt wurden. Leider waren ja die Rohre nicht gleich lang und darum die Halter schief. Verschiedene Winkel, unterschiedlich weit nach hinten ausstehend, unterschiedliche Abstände zur Aufnahme der Schwinge. Wie schon erwähnt hielt ich es für möglich, die Dinger auf der einen Seite zu entfernen, das Rohr zu kürzen und die Teile wieder anzuschweißen. Der letzte Schritt steht noch aus, die ersten beiden habe ich aber tatsächlich geschafft. Zunächst habe ich den Rahmen aber gerichtet und zwar überall. Die Aufnahme des Beinschutz war schief, ebenso die Aufnahme für das Batterieladegerät.

Das war noch einfach, besser wurde es dann an den Aufnahmen für die hinteren Fußrasten. Besonders die rechte ist gerne verbogen, da dort der Auspuff dran geschraubt wird und das ist ab Werk irgendwie dämlich gemacht. Das Teil war nur wenig verbogen, trotzdem hatte sich ein kleiner Riss gebildet, der geschweißt werden muss. So musste ich dort schon eine Stunde investieren, um das alles so hinzubiegen, dass es wieder wie vorher aussah und so, dass sich auch der Riss gut schweißen lässt. Um die verrostete Schraube loszubekommen hat der Vorbesitzer dort auch zur Säge gegriffen und das Teil auch gleich mit angesägt, da muss auch ein Schweißpunkt drauf, aber halb so wild.

Dann habe ich fast zwei Stunden mit diesen kleinen Tellern am Ende dieser Halter zugebracht. Da kommen normal Gummiringe rein, dann wird der Panzer dort verschraubt. Lässt man die Gummiringe weg, wird der Rand von dem Teller einfach plattgedrückt, den habe ich nun in Mühevoller arbeit wieder aufgerichtet.

Zu guter Letzt noch der Halter der Sitzbank. Ein wirklich sehr steifes Teil, das man nicht mit roher Gewalt behandeln sollte. Knickt es einmal richtig, ist es vorbei. Leider stand es rechts einen Zentimeter höher als links, aber das habe ich ihm ausgetrieben. Hilfreich war dabei ein 1000 Gramm Hammer und Holzteile, so dass man nicht mit dem Hammer gleich aufs Blech schlägt. Außerdem Körpergewicht, wobei man hier geschickt etwas mit verschieden Holzteilen unterlegen kann. Macht man das richtig, so kann man das Blechteil maximal einen Zentimeter weit nach unten biegen, dort ist dann Anschlag. Reicht das nicht, gibt man Schritt für Schritt mehr Spiel. So tritt man nie plötzlich ganz nach unten durch und irgendein Teil steht 45 Grad schräg.

Soweit zum Richten des Rahmens, im nächsten Artikel dann alles über das Kürzen von diesem Rohr.

Karl