Zerlegen einer Schwalbe

Nun zur Zerlegung der Schwalbe, zwecks Einbau des neuen Rahmens. Erst mal rein in meinen 6 Quadratmeter Keller, geht so gerade eben. Da ich keine Erfahrung hatte ging es planlos drauf los. Die Karosserieteile waren einfach zu entfernen, leider sind sie sehr sperrig. Dann weiter mit den ganzen Fahrwerksteilen, vorne war es einfach, hinten schon etwas komplizierter. Am späten Abend hatte ich auch den Motor bereits ausgebaut, an und für sich alles keine große Kunst.

Im Prinzip schafft man das Zerlegen in vielleicht 3 Stunden. Da ich aber keine Ahnung hatte und nicht alle Teile auf einen großen Haufen werden wollte, habe ich einige Teile während des Zerlegens schon mal gereinigt und die Schrauben wieder dran gemacht. Dabei hatte ich auch nicht gleich die passenden Mittel zur Hand, was sehr viel Zeit kostete. Aus dieser Erfahrung heraus erkläre ich nun kurz die aus meiner Sicht beste Strategie. Dazu hier die Liste der benötigten Hilfsmittel.

Die beste Strategie wäre die sofortige Zerlegung in alle Einzelteile gewesen, abgesehen natürlich vom Motorblock. Wirklich einfach alles ohne Nachdenken auseinanderschrauben, alle andere hält nur auf. So kompliziert ist die Schwalbe wirklich nicht, wer auf Nummer sicher gehen will kann sich auch noch das Schwalbe Buch kaufen, um hinterher die Schrauben wieder zuzuordnen.

Nach der Zerlegung alle Schrauben zusammen in eine Kiste  und mit Kaltreiniger säubern. Eventuell mit einer Bürste nachhelfen. Nach ein paar Minuten im Kaltreiniger die Schrauben raus und trocknen lassen. Weiter kann man dann sämtliche übrigen Teile nacheinander im Kaltreinigerbad säubern, die dreckigsten dabei zum Schluss. Mit dem Kaltreiniger kriegt man spielend auch den gröbsten Schmutz ab, ohne ist mehrmaliges Schrubben mit nur mäßigem Erfolg angesagt.

Erst wenn Öl und Fett entfernt sind, kann es mit dem Rostumwandler weiter gehen. Sobald die Schrauben aus dem Kaltreiniger raus und trocken sind, die rostigen gleich in die Kiste mit dem Rostumwandler, das gilt auch für alle sonstigen nicht lackierten Kleinteile, die etwas Rost angesetzt haben. Alle Teile mindestens zwei Stunden einweichen, eventuell auch über Nacht.  Macht man es so wie beschrieben, ist es wirklich ruckzuck erledigt. Der Zusammenbau kann mit sauberen und Rostfreien Teilen beginnen.

Jetzt gibt es neben Schrauben und Kleinteilen auch noch lackierte Teile, davon können einige auch tragende Funktionen haben, wie etwa die Schwingen und der Schwingenträger. Sie können so dreckig oder rostig sein, dass man gar nicht erkennen kann, ob sie noch OK sind. Ich habe auch diese mit Rostumwandler und Drahtbürste behandelt. Der Lack leidet dabei etwas, Sicherheit geht aber vor. Außerdem sehen die leichten Verfärbungen am Lack durch Rostumwandler weit besser aus als der Rost.

Die Karosserie ist bei dieser Prozedur außen vor. Es geht hier zunächst um die Wiederherstellung der sicheren Funktion. Natürlich kann man auch an der Karosserie was machen, aber da lohnt sich eigentlich nur Sandstrahlen und Lackieren. Die Karosserie ist auch der letzte Schritt, nachdem die Kiste wirklich läuft.

Besonders Erwähnenswert ist auch noch die Behandlung sämtlicher Hohlteile, wie Gabel, Schwingen, Rahmen, und Luftfilterkasten. Diese können von innen verdreckt sein und rosten. Es wäre schon ärgerlich einen Oldtimer mit viel Mühe und Geld zu restaurieren, der dann von innen verrostet. Außerdem wäre da noch der Tank, dem auch ein eigener Artikel gewidmet werden soll.

Noch ein Wort zur Behandlung mit Kaltreiniger: Damit muss vorsichtig umgegangen werden. Der richtige Kaltreiniger wird  jedoch Gummi, Plastik und Lack nicht angreifen. Mit Kaltreiniger entfettete Teile niemals offen liegen lassen, die setzen sofort Rost an. Damit gleich zum nächsten Arbeitsschritt oder mit Silikonspray einsprühen. Elektronik kann man damit gar nicht behandeln.

Dann noch etwas zum Rostumwandler: Dieser greift Gummi und Plastik und auf jeden Fall an. Es kommt es zu oberflächlichen und leicht milchig anmutenden Verfärbungen. Lack ist weniger empfindlich, kann sich aber auch leicht milchig verfärben.

Wenn ihr alles richtig gemacht habt, liegt die Schwalbe nun in Einzelteilen vor euch. Alle sind sauber, Rostfrei und haben hoffentlich keine bedenklichen Mängel. Falls doch, unbedingt ersetzen. In den nächsten Artikeln erzähle ich dann was über den Zusammenbau  und das Instandsetzen der Elektronik.

Karl