Tankentrostung der Schwalbe

Der Tankentrostung sind bereits dermaßen vielen Forendiskussionen gewidmet, dass dieser Beitrag vielleicht zunächst überflüssig scheint. Jedoch, in so manchem Forum wird auch ziemlich viel Mist erzählt.

Zunächst mal gibt es zwei Wege den Rost aus dem Tank zu bekommen, entweder mechanisch oder chemisch. Ersteres bezieht sich auch das füllen mit Schleifkörpern, hier werden oft Spaxschrauben empfohlen. Von Bleikugeln wird abgeraten, da diese eine Bleischicht hinterlassen sollen. Bei der chemischen Rostentfernung verwendet man eigentlich immer eine Säure oder ähnlich aggressive Substanzen. Rostentferner und Rostumwandler enthalten zum Beispiel Phosphorsäure, genauso gut kann aber Zitronensäure oder vielleicht auch irgendwelche Kloreiniger verwendet werden. Oft wird noch Hitze dabei zugeführt, heiße Säuren sind aggressiver. Natürlich kann man in die Säure auch noch Spaxschrauben füllen und den Tank zuschrauben und schütteln, oder von mir aus stundenlang in eine Betonmischmaschine einspannen. Sicher geht’s auch in der Waschmaschine ohne Schleudern.

Das wichtigste überhaupt ist aber die Tatsache, dass das blanke Metall vom Benzin angegriffen wird, auch wenn Zweitaktöl drin ist. Also egal wie man den Tank entrostet, hinterher muss ein Korrosionsschutz hinein. Jemand schrieb, dass er die Tanks von innen lackiere. Er meinte das hält ewig, was durchaus stimmen kann, solange der verwendete Lack kraftstofffest ist. Was definitiv nicht geht ist eine einfache Behandlung mit Rostumwandler. Dieser lässt eine schwarze Schicht auf dem Metall zurück, die einen gewissen Korrosionsschutz bietet. Man spricht dann von Phosphatierung, das kommt von der Phosphorsäure. Das habe ich probiert und das Problem war, dass auch nach mehrmaligem Spülen mit Benzin immer wieder eine milchige Trübung im Kraftstoff zu erkennen war. Das sind Reste der Phosphatierung, die eben keinen so starken Schutz bietet und sich wieder löst. Phosphate sind übrigens Salze der Phosphorsäure und wer will schon Salz in seinem Zylinder? Eine Methode die gut funktioniert ist Kreem Rot, das ist ein Kautschuklack, den ich für 25 Euro gekauft habe.

Zur Entrostung empfehle ich den Tank mit Rostumwandler und einigen Spaxschrauben zu füllen. Dabei das Zeug sagen wir mal 8 Stunden einwirken lassen und jede Stunde den Tank eine Minute drehen und schwenken. So kommen die Schrauben in alle Ecken und gehen dem Rost mechanisch zu Leibe, außerdem schaben sie überschüssiges Phosphat von der Fläche ab. Den Tank anschließen mit Spiritus spülen.

Der Tank ist nun von innen schwarz und absolut rostfrei. Die phosphatierte Oberfläche rostet nicht sofort wieder und bietet dem Lack einen optimalen Haftgrund. Jetzt muss man sich zwei Stopfen besorgen. Für oben tut es der Deckel einer Volvicflasche, denn man mit einigen Lagen Isolierband umwickelt, bis er passt, das ging super. Unten habe ich zufällig was Passendes gehabt. Nun den Lack hinein und den Tank schwenken, dann den Rest unten ablassen. Oben gäbe es eine Sauerei, die dann den Bereich des Tankstutzens unansehnlich macht. Anschließend habe ich unten das Gewinde gesäubert, ein Stück Klarsichtfolie aus der Küche drüber gemacht und diesen Ring darüber geschraubt. Ein Stopfen würde nämlich verhindern, dass das Rohr bis ganz hinten mit dem Lack ausgekleidet ist. Dann nur noch den Bereich des Tankstutzens ebenfalls mit dem Lack bedecken. Ich habe etwas lack mit eine Spritze auf den Rand gemacht und den Tank dann so gedreht, dass dieser Tropfen schön am inneren Rand des Tankstutzens einmal herumgelaufen ist. Danach soll man den Tank eine Weile regelmäßig etwas anders lagern, damit sich nicht an einer Stelle eine besonders dicke Schicht bilden kann. Etwas zur Seite und nach Vorn reicht dabei aus, damit sich der Lack am Boden verteilt. Auf keinen Fall auf den Kopf, dann können sich hässliche Tropfen am Tankstutzen bilden, die man eventuelle auch nicht mehr weg bekommt.

Den zuletzt genannten Fehler habe ich gemacht, aber es rechtzeitig bemerkt. Für mich ein Top Ergebnis, auch nicht zu teuer. Auf dem Gebinde steht übrigens drauf, das man Teilmengen nicht abwiegen könnte, halte ich für Quatsch und da ist genug Lack für 5 Tanks drin.