Rahmen gegen Korrosion schützen

Hallo, über den Rahmen, die Wirkung und Bekämpfung von Korrosion habe ich ja schon umfangreich berichtet. Jetzt geht es darum, wie man das in der Praxis umsetzt.

Zunächst eins, egal ob der Rahmen schon lackiert ist, oder noch sandgestrahlt und lackiert werden soll: Korrosionsschutz von innen würde ich auf jeden Fall durchführen, und das aus drei Gründen.

Der Rahmen ist sehr schwierig auszutauschen, bei einem Schaden muss man wirklich alles abmontieren. Hat man ihn einmal in der Hand, sollte man Vorkehrungen treffen, ihn nicht noch mal ausbauen zu müssen. Der Rahmen ist auch nicht billig, besonders wenn er einen vernünftigen Zustand hat. Der Rahmen ist ein tragendes Teil, ein Schaden kann einen Unfall bedeuten.

Um den Rahmen von innen mit Rostumwandler zu bearbeiten muss man das Loch im Rahmenstirnrohr abdichten. Dazu säubert man es von innen und bringt ein sehr langes Stück Klebeband an. Das kann ruhig oben und unten aus dem Rohr herausgucken, so ist es einfacher zu positionieren. Sehr gut geht Gewebeklebeband, auch als Panzertape bekannt, es klebt wirklich sehr stark und dichtet so gut ab. Ist es in Position kann man es rund um das Loch andrücken. Anschließend sollte man etwas in das Stirnrohr stecken, das das Klebeband an die Wand andrückt, etwa ein gedrehtes Handtuch oder Rohrisolierung. Es muss wirklich gerade so reingehen, von der anderen Seite wird nämlich der Rostumwandler gegen das Klebeband drücken.

Nun sollte man noch die beiden Löcher am Typenschild abdichten. Am besten ist es, wenn das Schild ab ist. Überklebt man das ganze Schild kann sich Rostumwandler unter dem Schild bis zum Rand ausbreiten, am Rand könnte sich der Lack dann etwas verfärben. Sonst könnte man nur versuchen die Löcher der Nieten zu verschließen, etwa in dem man von der Seite heißes Wachs drauf tropfen lässt und so hoffentlich das Loch, mindestens aber den Spalt rund um das Schild abdichtet.

Dann muss man noch etwas Passendes für die Rohrenden finden. Hier kann man aus einer Isomatte einen ganz guten Stopfen zuschneiden, dabei ein möglichst großes Übermaß, damit er richtig eng sitzt. Zusätzlich kann man das Rohr dann noch mit Gewebeklebeband zukleben, aber erst nachdem der Rostumwandler drin ist 🙂

Ist das geschafft, kann der Rostumwandler hinein und sollte 24 Stunden einwirken. Man muss die Rohre nicht ganz füllen, 300 ml sind schon genug, der Rahmen sollte aber regelmäßig bewegt und gedreht werden, damit das Mittel immer wieder alle Stellen bedeckt. Anschließend den Rostumwandler raus und trocknen lassen.

Den so behandelten Rahmen kann man so lassen, das ist schon um Längen besser als vorher. Hat man aber einen wirklich guten Rahmen, kann man ihn noch endgültig versiegeln. Man kann ihn mit normalem oder auch Zinkhaltigem Lack behandeln, dann hält er ewig. Möchte man den ganzen Rahmen ohnehin Sandstrahlen und lackieren lassen, die Behandlung mit dem Rostumwandler einfach direkt nach dem Sandstrahlen durchführen. Dann gleich von innen und außen, dann muss auch nicht grundiert werden. Dabei sollte man dann auch unbedingt das Schild abmachen.

Karl