Die erste Motorradfahrstunde

Hallo,

inzwischen habe ich die theoretische Prüfung hinter mir, die Vorbereitungen dazu hatte ich ja schon kommentiert. Null Fehler, also zum Nachmachen durchaus empfehlenswert!

Vor der ersten Fahrstunde waren aber noch einige andere Hürden zu nehmen. Motorradfahren ist sehr gefährlich, die Gefahr lässt sich aber trotzdem relativieren. Mit der richtigen Ausrüstung ist das alles halb so wild, ohne diese Ausrüstung ist auch der unspektakulärste Sturz ein Freifahrschein in Krankenhaus, wenn nicht schlimmer. Ausgerüstet mit Helm, Handschuhen, Stiefeln und Lederkombi ging es los. Zu den Ausrüstungsteilen berichte ich aber in anderen Artikeln.

Dann das erste Mal auf die Maschine, folgende Punkte fielen auf:

Die Fahrschulmaschine ist nicht gerade die allerneueste. Das kleinste bisschen Gas und sie heulte so sehr auf, das ich mich nicht traute einzukuppeln, da man da gleich einen Salto machen könnte. Vielleicht ist das auch normal, kann ich (noch) nicht beurteilen. Natürlich gewöhnt man sich auch daran, kostet aber Zeit. Ist man also abgebrüht genug könnte man sich nach einer Fahrschule mit schönen neuen Maschinen umsehen.

Dann der Blinker, an der Maschine ist er links, an der Schwalbe war er rechts. Vielleicht ist das Standard, ich fand es allerdings sehr nervig, da man die linke Hand zum Kuppeln braucht. Die linke ist weniger Geschickt und es ist nicht so einfach den Blinker zu bedienen und gleichzeitig die Kupplung nicht loszulassen. Will man sie während des Griffs zum Blinker nicht gedrückt halten, muss man vorher den richtigen Gang einlegen und einkuppeln, ist nicht immer ohne weiteres möglich. Und einen Fehler kann man sich hier überhaupt nicht leisten, falsch eingekuppelt blockiert das Hinterrad und man macht einen Special Move wie bei Mortal Combat. Also der Blinker auf der linken Seite ist auf jeden Fall irritierend. Ich werde das Handling mit der Schwalbe üben, dafür reicht mir vor jedem Abbiegen links noch mal das Licht ein- und auszuschalten.

Angenehm fiel mir der Eindruck auf, dass man mit 84 PS bei nur 180 KG immer etwas schneller als die Zeit ist, egal in welchem Gang 🙂

Auf diesem Übungsplatz haben wir in der ersten Stunde auch das Durchfahren eines Slaloms geübt. Das sind einige dieser Hütchen im Abstand von 7 Metern, die letzten beiden haben aber nur 5 Meter Abstand. Beim Anfahren aus dem Stand zuerst Spiegel, Schulterblick, dann blinken und los. Jetzt in den zweiten Gang und den Blinker aus, dann das Gas dosieren, so dass man maximal dreißig fährt. Da man hierfür nur vielleicht 5 Sekunden hat bevor man in den Slalom einfährt, ist die Sache mit dem Blinker links und dem empfindlichen Gas schon ungünstig.

Natürlich kriegt man es hin, aber einfach ist es nicht. Mit 20 habe ich es geschafft, mit 30 habe ich immer ein Hütchen umgefahren. Will man das vorher üben, muss man sich auch wirklich genau so einen Parcours aufbauen, ich überlege das mit der Schwalbe noch nachzuholen, wird aber bezüglich des Orts nicht so einfach. Als Hütchen vielleicht leere Volvic Flaschen.

Also soweit das Fazit der ersten Fahrstunde. Motivation für die zweite ist nun genug da, denn obwohl ich mich schon langsam herangetastet habe, Vollgas habe ich nicht mal im Fünften erreicht. Bei langsamem Durchdrücken hat man schon in so kurzer Zeit eine dermaßen affenartige Geschwindigkeit erreicht, dass man wieder abbrechen muss 🙂

Karl